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Samstag, 13.09.2008,
Pogradec / Albanien Sonntag, 14.09.2008 Ohrid / Mazedonien
Es regnet! Und nicht gerade so wenig. Aus lauter Gewohnheit ziehen wir nach dem Aufstehen erst mal unsere Sommerklamotten an und gehen nach unten zum Frühstück. Da wir unser Frühstück jedoch immer auf einem überdachten Teil der Außenterrasse einnahmen, merken wir ganz schnell, dass unsere Kleidung aufgrund der gegenüber dem Vortag um 15 Grad gesunkenen Temperatur völlig unangebracht ist. Also ziehen wir uns nach dem Frühstück um: Jeans, Fleece-Shirt und feste Schuhe - was für ein ungewohntes Gefühl! Wir bezahlen unsere Hotelrechnung und möchten uns an der Rezeption ein Taxi bestellen. Die Chefin bietet uns jedoch an, dass ihr Mann uns zur Grenze fahren könnte. Wir nehmen dankend an und sind froh und kurze Zeit später sitzen wir in einem relativ modernen Mercedes, jedoch mit einem großen Sprung in der Frontscheibe. An der Grenze angekommen warten dort "Taxis", die ihre Dienste anbieten. Hier bei handelt es sich nicht um offizielle Taxis, sonder um albanische Privatwagen, die einen nach Mazedonien und im Speziellen nach Ohrid bringen. Der Preis liegt durchgängig bei 25 Euro und das finden wir wirklich nicht zu viel für knapp 40 km, die der Fahrer vermutlich leer wieder zurückfahren muss. Das Auto ist ein uralter Mercedes-Kombi mit durchgesessenen Sitzen. Der Fahrer bedeutet uns einzusteigen, unsere Rucksäcke finden im Kofferraum Platz. Wir fahren gut 100 Meter und kommen zum albanischen Ausreiseposten. Die Pässe werden kontrolliert und es geht schnell weiter zum mazedonischen Einreiseposten. Unsere Pässe und Rucksäcke werden eher oberflächlich begutachtet. Gründlicher wird unser Fahrer und sein Auto "gecheckt"; Pass und Versicherungspapiere, Reserverad anheben usw. Unser Fahrer scheint das Prozedere zu kennen und hat offensichtlich aus diesem Grund bereits die Abdeckung des Kofferraums entfernt, damit die Kontrollen zügiger voran gehen können. Nach gut 5 Minuten sind wir in Mazedonien! Die Fahrt führt uns entlang des Ohrid Sees durch wirklich hübsche Landschaft; leider ist alles wetterbedingt in einen Grauschleier getaucht und der Regen hört auch nicht auf. Unser Fahrer pflegt einen vernünftigen Fahrstil, so dass man die Fahrt und die Landschaft genießen kann. In Ohrid angekommen werden wir im Zentrum in der Nähe des Taxi-Standplatzes abgesetzt. Wir bezahlen und geben ein ordentliches Trinkgeld - so einfach hatten wir uns das Ganze nicht vorgestellt. Wir sehen sofort einen Geldautomat und decken uns erst mal mit MKD (mazedonische Denar) ein. Dann gehen wir die wenigen Schritte zum Hauptplatz am See runter. Wir haben ein dringendes Bedürfnis nach einigen Tassen Kaffee. Obwohl es regnet möchten wir gerne draußen sitzen. Es ist noch früh - ca. 10 Uhr - und die meisten Cafés sind gerade dabei, ihre Stühle und Tische unter den Markisen zu platzieren. Bereits geöffnet hat das "Riblji restoran" (Fischrestaurant) und man hat dort keinerlei Probleme, dass wir auf der Terrasse unter der Markise nur etwas trinken möchten. Der Regen will nicht aufhören und wir können uns schwerlich aufraffen um loszugehen und eine Unterkunft zu suchen. Nach dem Kaffee trinken wir noch ein Bier und machen uns dann doch auf die Suche. Gar nicht weit in Zentrums- und Seenähe sehen wir ein gepflegtes Haus an dem "Apartments" dran steht. Die Eingangstür ist verschlossen und ich klingele. Über die Gegensprechanlage meldet sich eine männliche Stimme und ich frage auf serbisch (mazedonisch kann ich leider kaum), ob wir ein Apartment mieten können und was die Kosten sind. Es handelt sich um ein 2-Zimmer Apartment mit Balkon und TV zum Preis von 35 Euro . Das hört sich gut und wir werden hinein gelassen. Das Apartment befindet sich im 1. Stock, über uns wohnen die Vermieter - Vater und Sohn. Der Vater spricht serbisch, so dass die Verständigung gesichert ist; aber auch mit dem mazedonisch des Sohnes komme ich einigermaßen zurecht. Alles ist super ordentlich und gepflegt und absolut sein Geld wert. Wir wissen den Vorteil zu schätzen, bei diesem Wetter ein etwas hochwertigeres Apartment zu bewohnen. Darüber hinaus werden wir gleich mit Prospektmaterial, Stadtplänen und ähnlichem versorgt. Guter Service und sehr nette Menschen. Jetzt plagt uns erst mal der Hunger und wir gehen durch die Fußgängerzone zu einem Platz an dem sich ein Springbrunnen und auch das "Nacionalni restoran" befindet. Jan bestellt sich Kebab (Čevapčići) und ich Pljeskavica; beide Gerichte werden mit rohen gehackten Zwiebeln serviert (ach, wie haben wir das in Albanien vermisst). Dazu bestellen wir offenen Wein. Was für ein Fressfest! Einfach nur lecker! Die mazedonische Küche scheint uns doch mehr zu liegen als die albanische. Wir gehen noch etwas spazieren und dann wieder in unser Apartment zurück. Diese Entscheidung erwies sich als die richtige, denn wenige Minuten nachdem wir wieder zu Hause sind, tobt eine Windhose über Ohrid hinweg. Gegenüber unserem Balkon befinden sich 2 kleine Cafés und die Damen können draußen gar nicht so schnell wegräumen, wie alles wegfliegt. Am nächsten Tag sehen wir, dass auch das "Riblji Restoran", wo wir am Morgen so gut unter der Markise Kaffee getrunken haben, eine seiner Markisen verloren hat - einfach abgebrochen..... Im Laufe der Nacht bekommt Jan Durchfall. Montag, 15.09.2008 Ohrid / Mazedonien |
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