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Montag, 01.09.2008 Pelekas
/ Korfu Dienstag, 02.09.2008 Sarande / Albanien
Um ca. halb 8 werden wir morgens von Gabriele in der Nähe des Hafens von Korfu abgesetzt. Zeit genug um Tickets nach Sarande zu kaufen (EUR 17,50 pro Person) und in aller Ruhe einen Kaffee zu trinken, da unser Boot erst um 9.00 Uhr fährt. Danach machen wir uns auf den Weg zur Anlegestelle bzw. zum Grenzabfertigungsgebäude. Die Grenzabfertigung auf griechischer Seite ist das reinste Chaos, wir stehen unendlich lange in der Schlange zur Passkontrolle, da es vor uns offensichtlich Schwierigkeiten mit einigen Passagieren gibt. Wir bekommen ernsthafte Bedenken, ob das Boot eventuell ohne uns abfährt. Irgendwann haben wir auch die Passkontrolle hinter uns und landen in einem Warteraum, dessen Tür nach draußen abgeschlossen ist. Nach nochmals ca. 20-minütiger Wartezeit wird die Tür geöffnet und alle stürzen sich auf das erstbeste Schnellboot. Jedoch werden wir - und etliche andere Fahrgäste - nicht an Bord gelassen. "Other boat" teilt man uns aussagekräftig mit. Welches nun das "other boat" ist, weiß man uns jedoch nicht zu berichten. Also gehen wir und die anderen Fahrgäste in Grüppchen mit unseren Tickets von einem Boot zum anderen und versuchen zu erfahren, ob es sich denn eventuell um das richtige handeln würde. Die Schiffsleute sind zwar sehr freundlich, wissen uns aber auch nicht weiter zu helfen. Endlich erbarmt sich eine Dame, die uns zu einem kleineren, etwas abseits anliegenden Schnellboot verweist. Die Rucksäcke werden von einem kräftigen Schiffsmitarbeiter im Vorraum verstaut und wenig später legt das Boot ab. Während der Fahrt werden die Pässe zwecks Erstellung einer Passagierliste eingesammelt; wir erhalten sie später wieder zurück. Die Überfahrt dauert nur eine Stunde, vor der Hafeneinfahrt müssen wir allerdings noch eine Weile warten, da die Liegeplätze im Fährhafen offensichtlich limitiert sind. Dann legen wir an und dürfen aussteigen. Das Gepäck wird uns herausgereicht. Wir platzen vor Neugier. Jetzt sind wir in Albanien. Wie wird es hier wohl sein? Wird die Grenzabfertigung kompliziert? Im Grenzabfertigungsgebäude stellen wir uns also wieder brav in die Schlange und es geht erfreulich schnell vorwärts. Wir bezahlen 1 Euro Einreisegebühr pro Person gegen Quittung, unsere Daten werden in einen Computer eingegeben und der Pass gestempelt - fertig. Die Grenzbeamten sind freundlich und korrekt; ein freundliches "Mirëdita" (Guten Tag) meinerseits wird von einem der Grenzbeamten mit einem fröhlichen Grinsen mit erhobenem Daumen quittiert. Na also, scheint ja alles bestens hier zu funktionieren. Wir laufen einige hundert Meter an einem kleinen Markt entlang und setzen uns erst mal in einen Park an der Promenade, um uns zu orientieren. Das erste was wir brauchen ist natürlich Geld, also albanische Lek. Mal sehen, ob es hier in der Nähe eine Bank oder sogar einen Geldautomaten gibt. Wir beschließen, dass Jan beim Gepäck bleibt und ich alleine losgehe, um eine Bank zu finden. Ohne Rucksack ist man einfach schneller und beweglicher. Nach einigen hundert Metern entlang der Promenade finde ich eine Bank und wechsle erst mal 100 Euro ein. Wie wir später feststellen konnten, befindet sich an der Außenseite der Bank auch ein Geldautomat, aber den hatte ich übersehen. Jetzt konnten wir erst mal Kaffee trinken gehen. Die erstbeste Gelegenheit war eine Art Fast Food-Lokal mit dem Namen Viljana. Die dort bedienenden jungen Frauen sind sehr freundlich und sprechen etwas englisch. Die Speise- und Getränkekarte ist ebenfalls zweisprachig gehalten, albanisch und englisch. Als nächstes brauchen wir eine Unterkunft. Wiederum beschließen wir, dass ich alleine losgehe um uns etwas zu suchen. Ich laufe ca. eine Viertelstunde entlang der Promenade, die übrigens sehr sauber und gepflegt ist und finde am Ende der Promenade, kurz hinter dem 5-Sterne Hotel Butrinti ein kleines namenloses Hotel. Nachdem ich eingetreten bin, treffe ich auf eine Frau und versuche, mit meinen wenigen albanischen Sprachbrocken zu fragen, ob sie ein freies Zimmer haben und was es kostet. Die Frau scheint mich zu verstehen und antwortet mir auf albanisch. Da ich leider noch nicht so sehr daran gewöhnt bin, albanisch zu verstehen und mit den Zahlen sowieso absolut auf dem Kriegsfuß stehe, verstehe ich sie nicht. Aber alles kein Problem - sie ruft einen Mann zu Hilfe, der ganz wenig englisch spricht und der geht mit mir zum etwas erhöht liegenden Nachbarhaus. Dort werde ich einem ca. 14-jährigen Mädchen vorgestellt (vermutlich seine Tochter), die sehr gut englisch spricht und für unseren gesamten Aufenthalt unsere Ansprechpartnerin sein sollte. Es handelt sich hier um das Hotel Julia, alles erschien sehr neu und war absolut blank geputzt. Der Preis für das Zimmer (für 2 Personen) war 25 Euro pro Nacht. Das Zimmer hat einen Balkon mit Meerblick ![]() und durch die Lage des Hauses in der zweiten Reihe bekommt man auch von dem Straßenverkehr nicht so viel mit. Ich bin begeistert, sage zu dass wir das Zimmer nehmen und mache mich auf den Weg zurück um Jan und das Gepäck abzuholen. Nach einer guten halben Stunde sind wir zurück und können uns erstmal auf dem Zimmer einrichten. Jetzt haben wir erst mal (Bier-)durst. Wir beschließen, die Promenade wieder zurück zu laufen und bei Fast-Food Viljana, wo wir vorher schon Kaffee getrunken haben, etwas zu trinken. Auf diesem Wege hätte man gleich die Möglichkeit, die Promenade mal in aller Ruhe zu betrachten. Wir bestellen 2 Bier, auf Rückfrage der freundlichen Bedienung "big" in der Annahme, dass dann 2 halbe Liter kommen sollten. Unter "big" scheint man dort aber wohl etwas anderes zu verstehen; wir bekamen 2 Maß (1 Liter!). Oh je, und das bei 35 Grad am hellichten Tage, was auch schnell die Aufmerksamkeit und Belustigung der meist jüngeren Gäste erregte, die man übrigens relativ selten Alkohol trinken sieht. Irgendwann hatten wir das dann auch hinter uns gebracht. Inzwischen war es heißer und heißer geworden und leicht angeschickert machten wir uns auf den Weg ins Hotel, um unsere Badesachen zu holen. Obwohl wir gelesen hatten, dass in unmittelbarer Nähe der Stadt die Wasserqualität nicht so optimal sei, hatten wir doch ein dringendes Bedürfnis nach Abkühlung. Wir liefen ca. 500 Meter Richtung Osten bis zu einer kleinen Bucht mit einem kleinen, gepflegt wirkenden Hotel und einer Strandbar mit angenehmer Musik. Herrlich! Erst mal in das kühle Nass reinspringen und anschließend etwas trinken. Zum Abendessen gingen wir in die Taverna Pupi, ein auch nur etwa 200 Meter vom Hotel Julia entfernt liegendes Fischrestaurant. Dort sollte man auch wirklich Fisch essen, da zum einen das Fleischangebot auf der Speisekarte sehr beschränkt ist und die Fischgerichte wirklich von erstklassiger Qualität sind. Hier wurden wir zum ersten Mal mit der albanischen Eigenheit konfrontiert, dass einem unaufgefordert die Rechnung gebracht wird, was im ersten Moment doch etwas befremdet. Später gewöhnten wir uns daran und haben es dahingehend interpretiert, dass dies auch nicht anders sei als bei einer normalen Getränkebestellung, bei der der Bon ja auch meistens gleich mit auf den Tisch gelegt wird. ![]() Dies war also unser erster Tag in Sarande / Albanien. Unser erster Eindruck war sehr gut; es ist sauberer als wir vermuteten - zumindest im Bereich der Strände und der Promenade, die Leute sind sehr freundlich und sprechen vielfach etwas englisch. Was in Sarande negativ auffällt sind die unzähligen halbfertigen Gebäude, die vermutlich in der Überzahl zu den fertigen liegen. Mittwoch, 03.09.2008 Sarande / Albanien |
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