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Patara (Freitag, 01.10. - Dienstag, 05.10.2010)
Fethiye (Dienstag, 05.10. - Freitag, 08.10.2010)
Nach dem Frühstück rechnen wir im Golden Lighthouse Hotel ab und freundlicherweise werden wir noch von einem Hotelangestellten zur Hauptstraße gebracht, um von dort um 10.00 Uhr in einen Dolmuş Richtung Fethiye umzusteigen. Bereits nach 1 1/4 Stunden haben wir die rund 78 km hinter uns gebracht. Da sich in dem Dolmuş überwiegend Touristen befinden, die dem Dienstagsmarkt in Fethiye einen Besuch abstatten wollen, setzt der Fahrer auch uns in der Nähe des Marktes raus. Im Michael Müller Reiseführer Türkei - Lykische Küste: Antalya bis Dalyan Nach einigem Hin- und Herlaufen finde ich die Ideal Pension, oberhalb des Yachthafens gelegen. Ein älteres Gebäude mit Dachterrasse zum Frühstücken, wo ich auch den Inhaber finde. Er zeigt mir ein sehr kleines Zimmer mit kaum Stauraum, jedoch zum sehr günstigen Preis von ca. 23 Euro incl. Frühstück, Gesamtpreis für 2 Personen. Ich sage zu, da es in Fethiye Stadt neben den großen Hotels nicht so viel andere Alternativen zu geben scheint (diese liegen mehr in den umliegenden Strand- und Ferienorten) und hole Jan von seinem Warteplatz im Cafe ab. Wir richten uns im Zimmer so gut wie möglich ein und uns fällt auf, dass sich im Zimmer - anders als in türkischen Pensionen üblich - keine Handtücher befinden. Wir gehen nach oben zur Dachterrasse und finden dort eine Frau, die wir auf die Handtücher ansprechen. Ihre Antwort: "Towls - finished". Na toll, darauf waren wir nun gar nicht eingerichtet und fragen doch noch etwas nachdrücklicher nach. Nach vielem Suchen werden dann 2 regelrechte Lappen zutage befördert, eines geht noch und das andere wird nur durch die Löcher zusammen gehalten. Wir wollen uns jetzt erstmal die Altstadt angucken, da ich diese bei der Suche nach einer Pension bereits teilweise durchquert habe und sehr ansprechend finde. Hier wird erstmal ein superleckeres Eis gegessen und Kaffee getrunken. Die Altstadt ist nicht wirklich groß, aber sehr schön und gepflegt. Danach besichtigen wir den Dienstagsmarkt, der neben seiner Funktion als Einkaufszentrum der Einheimischen auch ein äußerst beliebtes Ziel der Touristen der näheren und weiteren Umgebung zu sein scheint. Der Markt ist wirklich beeindruckend groß und gliedert sich in 3 Teile: Klamotten, Obst / Gemüse und lokale Produkte wie Olivenöl und Käse und als drittes der Fressteil. Der letztere besteht zu einem großen Teil aus Pfannkuchen-(gözleme)-Ständen, in die man von den Betreibern bzw. deren Angestellten förmlich hinein gezogen wird. Wir verzichten darauf, da wir gerade erst Eis gehabt haben und noch etwas Hunger für das Abendessen übrig bleiben soll. Der Obst- und Gemüseteil des Marktes bietet schönste Fotomotive und der Klamottenteil ist eben das Übliche. Nachdem wir uns ausgiebig auf dem Markt umgesehen haben gehen wir wieder zurück zum Wasser und schlendern an der Uferpromenade in nördlicher Richtung, die sich erstaunlich lang hin zu ziehen scheint. ![]() An diesem Tag verzichten wir jedoch darauf heraus zu finden, wie weit die Promenade letztendlich geht. Stattdessen lassen wir uns beim Pelikan Cafe nieder, genießen den Sonnenuntergang und einige Biere. Zum Cafe gehören 2 Pelikane, die überwiegend Touristen als Fotoobjekt dienen. Eine Spende für das Futter der Tiere wird gerne angenommen. Unser Abendessen nehmen wir im Mozaik Bahce ein, ein etwas abseits der Hauptstraße Atatürk Cad. gelegenes Lokal, wo man sehr schön draußen sitzen kann. Die bunt bebilderte Speisekarte erinnert auf den ersten Blick an eine Art Fast-Food-Lokal, aber wir werden eines besseren belehrt. Jedes Gericht wird auf mit Gewürzöl getränkten Pide-Scheiben serviert. Darauf ein Hähnchenspieß mit Salat. Optisch top zurecht gemacht und dann auch noch äußerst lecker. Darüberhinaus preislich im unteren Bereich. Was will man mehr? Auf dem Rückweg zur Pension trinken wir an der Promenade noch einen Absacker. In der Pension angekommen ist uns nach dem langen Tag nach einer ausgiebigen Dusche zumute. Leider werden wir nur mit einigen Tropfen Wasser beglückt, was aber auch wiederum gut ist, da die löchrigen Handtücher nicht mehr hätten abtrocknen können. Das Highlight in der Ideal-Pension ist das Frühstück, welches auf der Dachterrasse eingenommen wird. Es gibt dort sogar eine Frühstückskarte, von der man aus ca. 6 verschiedenen Frühstücks-Variationen mit vielversprechenden Namen wie z.B. "Sultan's Breakfeast" u.ä. auswählen kann. Nicht zu viel versprochen - das Frühstück ist klasse mit gebackenen Eiern auf Brot mit Tomaten, Gurken und Käse. Heute wollen wir uns Ölü Deniz angucken, den Postkartenstrand mit seiner vielgerühmten Lagune. Wir schlendern am Hafen entlang auf dem Weg zum Dolmuş-Bahnhof und denken dabei über eine weitere Bootstour von Fethiye aus nach. Das Angebot am Hafen ist überaus groß - größer als in Kaş, jedoch hat der straffe Wind immer noch nicht nachgelassen und wir zweifeln noch, ob wir etwas für den nächsten Tag buchen sollen. Darüber hinaus fällt uns auf, dass an den meisten Schiffen große Schilder mit der Aufschrift "no music" befestigt sind. Komisch. Ich kann mich von meinem früheren Türkei-Urlaub nur an unterhaltsame Bootstouren mit Musik und Tanz erinnern. Hat das vielleicht die letzten Jahre überhand genommen, so dass jetzt niemand mehr Musik auf den Touren will? Dann wundert es mich auch nicht, dass die Bootstour in Kaş so langweilig war, da es dort auf dem Schiff auch keine Musik gab. Für uns gibt diese Tatsache neben dem straffen Wind dann den Ausschlag, keine Bootstour von Fethiye aus zu buchen. Am Dolmuş-Bahnhof angekommen werden wir förmlich in einen Dolmuş nach Ölü Deniz hinein geschoben und die Fahrt geht über einen großen Hügel mit sehr steilem Gefälle auf beiden Seiten. Einige Kilometer vor Ölü Deniz kommen wir durch einige gesichtlose Ferienorte u.a. Hisarönü Köy und Ovacık, die sich überall auf der Welt befinden könnten. Hotels, Souvenierläden, Fast-Food, Kneipen - alles dasselbe. In Ölü Deniz laufen wir erstmal hinter den anderen Touris hinterher und kommen nach einem knappen Kilometer an der Lagune an. Hier gibt es 1 - 2 Beachclubs, die Liegestühle auf einem rasenähnlichen Untergrund vermieten. Von hier blickt man auf ein stillstehendes Gewässer, welches eher an einen Binnensee erinnert. Wir trinken etwas, können uns aber nicht dazu entschließen hier den ganzen Tag zu verbringen. Also laufen wir den Kilometer wieder zurück und machen uns auf dem Postkartenstrand breit. ![]() Ja, das ist schon was anderes! Der Strand ist gut besetzt, aber nicht zu voll. Ich möchte nicht wissen, wie es in der Hauptsaison da aussieht. Wir haben ja immerhin schon Oktober. Aber jetzt ist es herrlich. Türkisblaues Wasser wie man es wohl nur aus der Karibik kennt und das mit angenehmen Temperaturen. Ölü Deniz scheint ein stark frequentierter Start- und Landepunkt für Paraglider zu sein; man kann diese gut vom Strand und vom Wasser aus beobachten. Auf der Promenade ist jedoch Vorsicht geboten, da diese als Landeplatz benutzt wird. Wir genießen diesen schönen Strandtag und fahren zufrieden wieder nach Fethiye zurück. Unser Abendessen wollen wir heute auf dem berühmten Fischmarkt einnehmen. Anfangs tun wir uns erstmal schwer, diesen überhaupt zu finden, aber nach einigem Umherirren kommen wir auch da an. Das Besondere an diesem Fischmarkt ist, dass sich die umliegenden Restaurants darauf spezialisiert haben, den von den Touristen auf dem Fischmarkt gekauften Fisch nach Wunsch zuzubereiten. Das funktioniert so: Man beguckt sich die leckeren Fischstände und nimmt etwas ins Auge was einem schmecken könnte. Inzwischen schleicht sich von hinten ein Angestellter der umliegenden Restaurants an und berät einen, wie man diese leckeren Köstlichkeiten zubereiten bzw. essen könnte (in unserem Fall ist das ein Angestellter von "Recep's Place"). Wir entscheiden uns für Skampi für 2 Personen und kaufen diese zum Preis von ca. 10 Euro. Die Tüte mit den Skampi wird dann dem Restaurantangestellten übergeben und der bugsiert einen an einen freien Tisch, was enorme Übersicht erfordert, da es in jedem der Restaurants auf dem kleinen Platz höllisch voll ist. Der Rest kostet dann noch weitere 2,50 Euro pro Person und beinhaltet Geschirr, Besteck, Brot und Salat. Getränke gehen dann noch extra. Die Skampi schmecken herrlich und die Portion ist auch reichlich. Alles in allem ein richtig leckerer Touri-Spaß, bei dem man äußerst preiswert Fisch oder Meeresfrüchte nach Wunsch essen kann. Am nächsten Morgen ist es bewölkt. Wir beschließen, noch einmal die Promenade Richtung Norden abzulaufen um zu gucken, wo die nun eigentlich endet. Die Promenade zieht sich sicher noch 2 km und man kann sehen, dass zur Hauptsaison hier wahrscheinlich noch allerlei los ist. Jetzt sind die meisten Restaurants, Kneipen, Tanzlokale abgebaut oder geschlossen. Da das Wetter nicht allzuviel hergibt laufen wir auch nach Ende der Promenade einfach weiter - durch relativ unerschlossenes Gebiet zwischen Fethiye und dem Touristenort Çalış. Am Ortsbeginn von Çalış machen wir Pause in einem Hotel / Restaurant und trinken einen schönen Tee. Von Fethiye Zentrum bis nach Çalış sind es ungefähr 6 km. Çalış ist ein durch und durch auf Touristen eingestellter Ort mit unzähligen Hotels und Pensionen, meiner Meinung nach aber nicht so schrecklich wie die Vororte von Ölü Deniz. Der Strand ist ein grauer Sandstrand (wie der Himmel an diesem Tag) und hoffnungslos vollgestellt mit Liegestühlen, auf denen heute allerdings beinahe niemand liegt. Wir laufen bis ans Ortsende von Çalış wo sich auch die Endstation der Dolmuşe befindet. Dort trinken wir etwas in einem netten Strandlokal (der Wind pfeift uns mal wieder um die Ohren) und fahren dann wieder mit dem Dolmuş nach Fethiye zurück. Das Abendessen nehmen wir wieder am Fischmarkt ein (Sardinen und Kalamaris gegrillt). Allerdings ist es heute noch viel unangenehm voller als gestern und darüber hinaus hat sich eine der diversen Musikkapellen direkt hinter uns postiert, so dass einem mit jedem Trommelschlag ins Ohr eine Sardine aus dem anderen wieder rausfliegt. Gestern war es schöner. Dalyan (Freitag, 08.10. - Montag, 11.10.2010) |
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