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Fethiye (Dienstag, 05.10. - Freitag, 08.10.2010)
Dalyan (Freitag, 08.10. - Montag, 11.10.2010)
Zunächst fahren wir mit dem Dolmuş von der Haltestelle, die sich ungefähr 200 Meter von der Ideal-Pension in Fethiye befindet, zum Otogar; dem Busbahnhof für die Überlandbusse in Fethiye. Innerhalb von einer halben Stunde sitzen wir im Bus nach Ortaca, einer Provinzstadt im Hinterland, wo sich mehrere Straßen treffen und dementsprechend in alle Richtungen umgestiegen werden kann. Da sich unser Ziel Dalyan nur gut 12 km von Ortaca entfernt befindet und wir davon ausgehen, dass es auf dieser Strecke eine gute Dolmuşverbindung gibt, gönnen wir uns auf dem Busbahnhof erst mal eine gemütliche Teepause. Danach steigen wir in den Dolmuş nach Dalyan, der seinem Namen alle Ehre macht, nämlich "gut gefüllt" um nicht von überfüllt zu sprechen. Wir haben zwar einen Sitzplatz ergattern können, aber es ist so voll, dass die Mitreisenden noch zwischen (!) den Sitzreihen stehen. Irgendwann sind auch diese 12 km vorbei und wir werden in Dalyan rausgelassen. Dalyan liegt am gleichnamigen Fluss ("Dalyan-River" genannt) und ist ein recht lebhafter Touristen-Ort, wobei es nun im Oktober schon etwas ruhiger ist. In einigen Kilometern Entfernung liegt der berühmte Iztuzu-Strand, der Anfang der 90er-Jahre in Naturschützer-Kreisen für Schlagzeilen sorgte, da geplant war, an diesem Strand eine überdimensionierte Hotelanlage zu bauen. Dies löste europaweite Proteste aus, da der Strand von der bedrohten Meeresschildkröte Caretta caretta als Brutplatz benutzt wird. Die Naturschützer haben sich durch gesetzt und das Projekt wurde glücklicherweise zu den Akten gelegt. Auch heute noch vergräbt die Caretta caretta ihre Eier im Sand des Iztuzu-Strandes und zwischen Juni und September machen sich die neugeborenen Schildkröten auf den Weg ins Meer, um viele Jahre später wieder an den selben Platz zurück zu kehren um ihre eigenen Eier zu vergraben. Aus diesem Grund ist der Aufenthalt am Strand nach 18 Uhr nicht erlaubt und die Einhaltung dieses Verbotes wird auch von Rangern überwacht. Tagsüber ist der Strand entlang der Uferlinie frei zugänglich und eine Bootsfahrt durch das wunderschöne Dalyan-Delta ist ein Muss. Hieraus hat sich ein ganzer Geschäftszweig entwickelt, wie man an der Anzahl der in Dalyan liegenden Ausflugsboote sehen kann. Nachdem wir den Dolmuş verlassen haben orientieren wir uns erstmal Richtung Wasser und nun steht die Frage im Raum: In welche Richtung geht es hinsichtlich der Unterkunftssuche, rechts oder links. Eigentlich schwebt uns eine Pension vor, die ein eigenes Grundstück am Wasser hat, wo man morgens frühstücken und abends gemütlich was trinken kann. Wir entscheiden uns für den Weg nach rechts (flussaufwärts) und werden hinsichtlich dieses Wunsches nicht richtig fündig. Es gibt in dieser Richtung einige Pensionen und Hotels, die zwar kleine Stege am Wasser haben; das eigentliche Grundstück ist jedoch durch den Uferweg vom Wasser abgetrennt. Wir entscheiden uns letztendlich für das Hotel Keysan Yunus. Man bietet uns ein sehr großes komfortables Zimmer an und wir können mit dem Chef einen guten Preis für den Aufenthalt aushandeln, zumal wir das Zimmer aufgrund unserer abendlichen Abflugzeit an unserem letzten Tag bis zum Abend benötigen. Dann gucken wir uns erstmal Dalyan an. Was für eine schöne Lage am Fluss, ![]() was für eine schöne Farbe hat das Wasser und Boote über Boote - einfach nur schön! Wir machen viele Fotos und finden ein direkt am Wasser liegendes Lokal, wo wir etwas trinken. Leider stört wieder dieser heftige Wind ein bisschen die Romantik - d.h. man muss die Biergläser festhalten, dass sie nicht vom Tisch wehen. Wir beobachten den Bootsverkehr zu einem am anderen Flussufer unterhalb der lykischen Felsengräber liegenden Restaurant, das nur per Boot zu erreichen ist. Der Bootstransfer wird per Ruderboot abgewickelt. Danach knurrt der Magen und wir finden im Zentrum die Pizzeria Çağrı, wo man einigermaßen windgeschützt draußen sitzen kann, da auch in der Türkei inzwischen das unsägliche Rauchverbot in der Gastronomie Einzug gehalten hat. Wir treffen es hervorragend, Service und Essen (nicht nur Pizza) sind klasse und wir gehen bei beginnender Dunkelheit entlang des schönen Uferweges (keine Autos) zum Hotel Keysan Yunus zurück. Wir stellen fest, dass sich in dem Hotel vorwiegend ältere Engländer einquartiert haben, die um ca. 21.00 Uhr ins Bett gehen. Wir trinken noch etwas auf der Außenterrasse der Hotelbar; hierbei kommen sämtliche für die Rückreise nach D / NL vorgesehenen Klamotten übereinander gezogen zum Einsatz. Wir finden es auf einmal gar nicht mehr so schlimm, dass wir keine Unterkunft mit Wassergrundstück haben. Am nächsten Morgen genießen wir das Frühstück auf der Terrasse (hier gibt es wieder Wurst zum Frühstück!); es wärmen uns die ersten Sonnenstrahlen. Wir machen uns auf den Weg zum Hafen, wo die unzähligen Boote liegen. Welches nimmt man nun? Auf den ersten Blick erscheint die Situation etwas unübersichtlich, zumal wir alle 10 Meter von einem Bootsbesitzer angesprochen werden, um eine Ausflugstour mitzumachen. Wir wollen aber eigentlich gar keine Ausflugstour, sondern einfach nur durch das Delta zum Iztuzu-Strand fahren. Nach einigem Herumfragen kommen wir dahinter, dass wir für diesen Zweck das sogenannte "Public-Boat" nehmen müssen. Vorbei an den Lykischen Felsengräbern bringt uns dieses für ca. 8 Euro Gesamtpreis Hin- und Rückfahrt zur Westseite des Strandes. Auf diesem Strandstück halten sich die meisten Touristen auf. Es gibt 1 oder 2 Strandlokale und Liegestühle. Die meisten Leute hier fahren einfach nur mit dem Boot zum Strand und wieder zurück. Das ist uns zu wenig und wir laufen am Strand lang ca. 3 km bis zum östlichen Ende. Der Strand ist relativ naturbelassen; aufgrund des starken, ablandigen Windes haben sich leider tausende von vertrockneten, stacheligen Pflanzenteilen auf den Weg Richtung Strand gemacht, was das Strandvergnügen ein wenig trübt. Ansonsten ist der Strand und die Landschaft einfach umwerfend. Am Ostende des Strandes gibt es eine Strandbar und von dort fährt auch ein Dolmuş wieder in den Ort zurück, was wir jedoch heute nicht in Anspruch nehmen. Wir laufen wieder zurück zur Westseite und fahren mit dem Boot zurück, was bei tiefstehender Sonne die Landschaft in ein ganz anderes Licht taucht als bei der Hinfahrt. Das Abendessen nehmen wir wieder in "unserer" Pizzeria Çağrı ein. Die Nacht ist sehr kalt. Nicht nur abends auf der Terrasse der Hotelbar, sondern auch in unserem Zimmer. Wir schalten die Klimaanlage auf Heizungsfunktion und das Ding macht einen Höllenlärm, so dass an ruhig schlafen nicht zu denken ist. Nach dem Frühstück gehen wir zum Dolmuşplatz, denn heute wollen wir wieder an die Ostseite des Iztuzu-Strandes, aber diesmal mit dem Dolmuş. Dieser ist billiger als das Boot (ca. 6 Euro für 2 Personen Hin- und Rückfahrt). Jedoch nehmen wir den Dolmuş nicht wegen des Preises, sondern um einfach noch etwas von der Umgebung zu sehen. Das lohnt sich tatsächlich, da der Weg über die Straße sehr viel länger ist als mit dem Boot. Eigentlich war geplant, einen schönen Strandtag zu machen, aber der inzwischen nervende Wind ist zu allem Überfluss auch noch kalt geworden, so dass ein Aufenthalt am Strand in Badekleidung nicht mehr möglich ist. Wir machen das Beste draus, hängen in Klamotten am Strand ab, machen Fotos und vergnügen uns in der Strandbar. Der Wind und die kühle Luft beschert uns allerdings ideales Fotowetter. ![]() Wir fahren mit dem vorletzten Dolmuş wieder zurück, denn wir müssen heute noch unseren Transfer zum Flughafen Dalaman regeln. Am Morgen war uns schon eine Reiseagentur (Brilliant Tours) ins Auge gefallen, die Flughafentransfers für ca. 17 Euro anbietet. Ein Taxi sollte ca. 35 Euro kosten. Also buchen wir den Flughafentransfer bei der Reiseagentur, bezahlen und hoffen mal dass das alles klappen würde. Auch diesen Abend verbringen wir wieder in der Pizzeria Çağrı, aber heute servieren sie mir eine fast schwarze Pizza. Das kann schon mal passieren, allerdings habe ich nicht vor, das Ding zu essen. Auch hier zeigt sich der gute Service dieses Lokals; die Pizza wird anstandslos ohne Diskussion zurück genommen und eine neue gemacht. Da wir aufgrund unserer späten Abflugszeit am letzten Tag noch den ganzen Tag zur Verfügung haben beschließen wir eine Bootsfahrt für ca. 10 Euro p.P. nach Köyçeğiz über den gleichnamigen See zu machen. Am Montag ist Markt in Köyçeğiz und das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Auf der Bootsfahrt ist es sehr kalt und in der Stadt Köyçeğiz gibt es außer der neuen, sehr attraktiven, aber abrupt endenden Promenade nicht wirklich viel zu sehen. Zum shoppen ganz nett. Der Markt ist auch recht interessant, aber wenn man vom Dienstagsmarkt in Fethiye verwöhnt ist, kann Köyçeğiz das nicht toppen. Auf der Rückfahrt ist das Wasser auf dem Köyçeğiz-See sehr bewegt, dafür hat sich der Dunst des Vormittags aufgelöst und es bieten sich herrlichste Fotomotive. ![]() Wir verbringen den Rest des Tages in einem Lokal am Wasser in Dalyan. Dann brechen die letzten Stunden an. Einpacken, die Hotelrechnung bezahlen und sich in Warteposition auf den Transfer zum Flughafen Dalaman begeben. Leider lässt uns Brilliant Tours im Stich. Gut, dass wir ein ausreichendes Zeitpolster eingeplant haben. Bereits beim Bezahlen der Hotelrechnung bietet uns der Chef des Hotel Keysan Yunus seine Hilfe an, für den Fall dass der Transfer nicht kommen würde. Diese müssen wir nun in Anspruch nehmen. Nach einigen Telefonaten wird deutlich, dass unsere Transferbuchung nicht an die Fahrer durchgegeben worden war. Es wird für uns ein Taxi bestellt was wir nicht bezahlen müssen. Der Chef des Hotel Keysan Yunus erklärt, dass die Kosten zwischen Brilliant Tours und dem Taxifahrer geregelt würden. Wir sind der Mithilfe des Hotel Keysan Yunus sehr dankbar. Der Rückflug verläuft planmäßig. |
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